Update «Rehkitzrettung Kanton Thurgau»

Votum von Christian Caviezel, Kantonsrat EDU, an der Grossratssitzung vom 11.09.2024

Sehr geehrter Ratspräsident, geschätzter Regierungsrat, Kolleginnen, Kollegen

Was für ein emotionales Thema. Ich verstehe jeden Landwirten, hier aktiv zu werden wenn man einen Unfall mit Rehkitz schon erlebt hat.

Wir müssen hier jedoch der Realität ins Auge sehen. Der Regierungsrat beantwortet es korrekt und verweist auf vorhandene Präventionsgefässe und kaum realisierbare Massnahmen, welche schlussendlich der Steuerzahler decken müsste. Man stelle sich die geforderte Bereitschaft vor. Welcher Unternehmer kann hier vom Kanton sowas erwarten?

Bitte bringen sie in Relation 100 betroffene Thurgauer Rehkitze pro Jahr im Verhältnis zu 8’000 Rehverkehrsunfällen schweizweit oder 991 Wolfsrissen 2023.

Ich nerve mich allzu oft, wenn ich auf dem Arbeitsweg mit Bremsbereitschaft an Waldlichtungen ausserorts unter erlaubter Höchstgeschwindigkeit fahre und genau weiss, da vorn sind jeden zweiten Tag Rehe zu sehen während hinter mir einer es kaum erwarten kann, mich zu überholen. Auch ich habe leider schon Wildunfälle verantwortet. Wir Menschen machen uns hier schuldig an der Schöpfung. Die rasant zunehmende Bevölkerung verdrängt die Tiere und deren Lebensraum. Das müssen wir uns bewusst sein. Mit mehr Menschenverstand Auto zu fahren, würde wahrscheinlich deutlich mehr als 100 Rehkitze pro Jahr retten.

Dem Tier kostet es das Leben, dem Bauern den Schock. Auf die Auswirkungen von kontaminiertem Tierfutter durch verunfallte Rehkitze gehe hier ich nicht ein. Trotzdem sehen wir den Aufwand auf kantonsebene nicht in Relation.

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit.