«Carbon Farming – wo steht der Thurgau?»
Interpellation von Andreas Sigrist an der Grossratssitzung vom 23.10.2024
Sehr geehrter Ratspräsident, geschätzter Regierungsrat, geschätzte Kolleginnen und Kollegen
Vielen Dank für die Information zu Carbon Farming. Besonderen Dank geht an das Bildungs- und Beratungszentrum (BBZ) Arenenberg. Durch die Beteiligung am Projekt «Thematisches Netzwerk Boden» und die Unterstützung der Landwirte bei bodenschonenden Anbaumethoden leistet es einen wertvollen Beitrag zur Regeneration des Bodens und zur langfristigen Kohlenstoffbindung.
Bei der Diskussion um Carbon Farming sollte berücksichtigt werden, dass die langfristigen Auswirkungen und die Effektivität von Carbon Farming wissenschaftlich wie auch in der Praxis teilweise umstritten sind. Die Einbettung dieses Themas in einen grösseren Zusammenhang ist uns wichtig. So notwendig CO₂-Bindung auch sein mag, so dürfen andere Faktoren wie Biodiversität, Wasserschutz, Bodenschutz, Luftqualität oder ökologische und soziale Auswirkungen darob nicht vernachlässigt werden.
Carbon Farming sollte in eine ganzheitliche Strategie integriert sein, um nicht die Landwirtschaft oder die Umwelt sogar zu schädigen. Weitere Forschung, an die jeweilige Situation angepasste Massnahmen und ein ausgewogenes Management der verschiedenen Faktoren sind erforderlich, um positive Effekte zu nutzen und potenzielle negative Folgen zu minimieren.
Wir begrüssen es, dass der Kanton Thurgau gemäss Regierungsratsbericht bereits jetzt proaktiv handelt und dabei zum Schutz der Schöpfung sowohl wissenschaftliche als auch praktische Ansätze verfolgt.
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.
«Lehrstunde über Carbon Farming»
Die Thurgauer Zeitung berichtet über die Debatte.